
Wie funktionieren Stromspeicher?
Stromspeicher sind das Rückgrat einer flexiblen, dezentralen und erneuerbaren Energieversorgung. Sie übernehmen eine zentrale Aufgabe: Energie, die beispielsweise von Wind- oder Photovoltaikanlagen erzeugt wird, zwischenspeichern – und sie genau dann zur Verfügung zu stellen, wenn sie gebraucht wird.
Warum Strom überhaupt gespeichert werden muss
Erneuerbare Energien stehen nicht immer dann zur Verfügung, wenn sie gebraucht werden. Scheint die Sonne, produziert eine Photovoltaikanlage Strom – auch wenn gerade kaum jemand zu Hause ist. Nach Sonnenuntergang hingegen steigt oft der Strombedarf, aber die Produktion fällt weg. Ähnlich verhält es sich mit der Windenergie: Sie liefert Strom abhängig von Wetter und Windaufkommen – und nicht zwingend dann, wenn der Bedarf am höchsten ist.
Hier kommen Stromspeicher ins Spiel: Die Funktionsweise von Stromspeichern basiert auf dem Prinzip der zeitlichen Entkopplung von Energieerzeugung und -verbrauch. Das bedeutet: Wenn Solaranlagen oder Windkraftanlagen mehr Strom produzieren, als aktuell verbraucht wird, wird dieser Überschuss in einem Speicher abgelegt. Sobald die Sonne untergeht oder der Wind nachlässt, kann die gespeicherte Energie gezielt wieder in das Stromnetz eingespeist oder vor Ort genutzt werden.
Die Funktionsweise eines Stromspeichers
Gerade im Zusammenspiel mit Windkraftanlagen – aber auch mit Solar – entfaltet die Speichertechnik ihr volles Potenzial. Da Windstrom wetterbedingt häufig nachts oder unregelmäßig erzeugt wird, sorgt ein Stromspeicher dafür, dass diese Energie bedarfsgerecht verfügbar bleibt. Die gespeicherte Energie kann bei Bedarf ins Netz eingespeist oder lokal genutzt werden.
Moderne Speichersysteme – häufig auf Basis von Lithium-Ionen-Technologie – werden dabei durch intelligente Energiemanagementsysteme gesteuert. Diese analysieren kontinuierlich Stromerzeugung, Verbrauch und Wetterdaten, um automatisch zu entscheiden, wann Energie gespeichert oder entnommen wird – unabhängig davon, ob sie aus Wind oder Sonne stammt.
Schritt für Schritt: So arbeitet ein Großspeicher
- Stromerzeugung: Eine Erneuerbare-Energie-Anlage – etwa aus Wind oder Sonne – erzeugt Strom.
- Direktverbrauch: Der erzeugte Strom wird vorrangig direkt vor Ort genutzt, z. B. für Gebäude, Anlagen oder Infrastruktur.
- Zwischenspeicherung: Überschüssige Energie, die aktuell nicht verbraucht wird, wird im Stromspeicher zwischengespeichert.
- Stromabruf: Bei erhöhtem Bedarf oder fehlender Erzeugung gibt der Speicher die gespeicherte Energie wieder ab.
- Netzeinspeisung (optional): Überschüsse können bei Bedarf ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Was passiert, wenn der Speicher voll ist?
Sobald der Speicher seine maximale Kapazität erreicht hat, kann keine weitere Energie mehr aufgenommen werden. In diesem Fall wird der zusätzliche erzeugte Strom entweder direkt ins öffentliche Stromnetz eingespeist oder die Anlage reduziert ihre Leistung automatisch – gesteuert über den Wechselrichter und das Energiemanagementsystem. So wird verhindert, dass der Speicher überladen wird.
Selbstentladung & Wirkungsgrad eines Großspeichers
Auch moderne Stromspeicher verlieren über die Zeit einen kleinen Teil der gespeicherten Energie – die sogenannte Selbstentladung liegt meist unter 5 %. Der Wirkungsgrad hochwertiger Batteriespeicher beträgt rund 90 %, d. h. 90 % der eingespeicherten Energie stehen später wieder zur Nutzung bereit.
AC- oder DC-Kopplung – was ist der Unterschied?
Welche Stromspeicher-Technologien gibt es?
Warum Speichermöglichkeiten unverzichtbar sind
Stromspeicher ermöglichen es, erneuerbare Energien bedarfsgerecht einzusetzen. Sie stabilisieren das Stromnetz, verbessern die Versorgungssicherheit und helfen dabei, Lastspitzen abzufedern. Vor allem für Kommunen, Stadtwerke oder Unternehmen sind sie ein Schlüssel für eine dezentrale, klimafreundliche Energiezukunft.