Mythos: Windräder sind gesundheitsschädlich

Immer wieder wird behauptet, Windräder seien gesundheitsschädlich. Besonders Anwohner von Windparks fragen sich, ob Infraschall oder die roten Blinklichter in der Nacht negative Auswirkungen haben könnten. Solche Sorgen sind nachvollziehbar – schließlich sind Windenergieanlagen imposante Bauwerke, die in die Landschaft eingreifen. Doch die Annahme, dass von ihnen eine Gefahr für die Gesundheit ausgeht, hält einer näheren Betrachtung nicht stand.

Bevor eine Anlage gebaut wird, prüfen die zuständigen Behörden umfassend, ob alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Dazu gehören Abstandsflächen, Lärmgrenzen, der Schutz vor Schattenschlag und die Vorgaben zur Nachtbeleuchtung. Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, darf ein Windrad errichtet werden. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass von Windkraftanlagen keine Gesundheitsgefahr für die Anwohner ausgeht.

Infraschall – viel diskutiert, wenig problematisch

Ein zentrales Thema in der öffentlichen Diskussion ist der Infraschall. Damit sind Schallwellen mit einer Frequenz bis 20 Hertz gemeint, welche für das menschliche Ohr nicht hörbar sind. Infraschall ist jedoch nichts Ungewöhnliches: Er entsteht bei Sturm, durch Brandung am Meer oder auch im Straßenverkehr.

Auch Windräder erzeugen Infraschall, allerdings in sehr geringer Intensität. Die Werte liegen deutlich unterhalb der Wahrnehmungsgrenze eines Menschen. Dementsprechend sind auch keine gesundheitlichen Auswirkungen nachweisbar. Für Anwohnende bedeutet das: Der Infraschall von Windkraftanlagen ist keine Belastung.

Geräusche und Abstände – klare Vorgaben sorgen für Ruhe

Neben Infraschall spielen auch die hörbaren Geräusche der Rotoren eine Rolle. Die Gesetzgebung setzt hier enge Grenzen: In Wohngebieten dürfen Windräder nachts nur so viel Schall verursachen wie eine ruhige Wohnstraße. Um dies einzuhalten, werden Windparks mit ausreichendem Abstand zu Häusern geplant.

Darüber hinaus wird auch der sogenannte Schattenschlag berücksichtigt – das kurzzeitige Flackern, wenn Rotorblätter Licht abfangen. Die zulässige Dauer ist streng begrenzt. Moderne Anlagen verfügen sogar über automatische Steuerungen, die den Betrieb unterbrechen, wenn dieser Wert überschritten wird.

So entsteht ein verlässlicher Rahmen, der dafür sorgt, dass Windkraft und Gesundheit nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Windanlagen und Photovoltaik Module in Klettwitz

Nachtbeleuchtung – weniger Blinken dank neuer Technik

Die roten Lichter an den Gondeln sind vorgeschrieben, damit Windräder von Luftfahrzeugen auch nachts gut erkennbar sind. Für Anwohnende konnte dieses ständige Blinken in der Vergangenheit störend sein.

Mit moderner Technik hat sich das jedoch geändert. Heute kommen Systeme zum Einsatz, die die Lichter nur dann einschalten, wenn sich tatsächlich ein Luftfahrzeugen nähert (bedarfsgesteuerte Nachtkennzeichnung – BNK). In allen anderen Zeiten bleibt die Anlage dunkel. Auf diese Weise wird die nächtliche Beleuchtung deutlich reduziert – um bis zu 95 Prozent. Das entlastet nicht nur die Menschen, sondern auch die Tierwelt.

Windkraftanlagen – sicher für Mensch und Umwelt

Die Befürchtung, Windräder könnten gesundheitsschädlich sein, ist weit verbreitet, aber unbegründet. Weder Infraschall noch Geräuschentwicklung oder Nachtbeleuchtung stellen eine Gefahr dar. Strenge Genehmigungsverfahren und technische Lösungen sorgen dafür, dass die Belastungen für Anwohnende sehr gering sind.

Windkraftanlagen tragen so nicht nur zur sicheren Energieversorgung bei, sondern auch zu einer saubereren Umwelt. Weniger Emissionen bedeuten langfristig auch bessere Luft und damit mehr Lebensqualität. Wer in der Nähe eines Windparks wohnt, kann sicher sein: Von den Anlagen geht keine gesundheitliche Gefahr aus.

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