
Aufbau eines Windrads – Technik, Struktur und Zusammenspiel der Komponenten
Windräder zählen zu den technisch anspruchsvollsten Bauwerken der Energiewende. Der Aufbau eines Windrads vereint präzise Mechanik, ausgeklügelte Steuerung und moderne Werkstoffe – abgestimmt auf maximale Energieausbeute und lange Lebensdauer.
Welche Teile gehören zu einer Windkraftanlage?
Der Aufbau einer Windkraftanlage besteht aus mehreren exakt aufeinander abgestimmten Komponenten:
- Rotorblätter – fangen den Wind ein und setzen die Anlage in Bewegung
- Nabe – verbindet die Rotorblätter mit der Welle
- Gondel – beherbergt Generator, Getriebe und Steuerung
- Turm – trägt die Gondel in große Höhe
- Fundament – verankert die gesamte Konstruktion sicher im Boden
Jede dieser Einheiten übernimmt eine essenzielle Aufgabe. Nur ihr Zusammenspiel macht aus Windkraft ein funktionierendes und effizientes System.
Fundament und Turm – die tragende Basis
Das Fundament bildet das Rückgrat der gesamten Anlage. Es besteht aus mehreren Hundert Tonnen Stahlbeton und verankert die Konstruktion sicher im Boden.
Darüber erhebt sich der Turm, meist aus Stahl oder Stahlbeton gefertigt. Moderne Windräder erreichen eine Nabenhöhe von bis zu 150 Metern. Innerhalb des Turms verlaufen Kabel, Sensorleitungen und häufig ein Aufzug, über den Servicetechniker in die Gondel gelangen.
Wie funktioniert der Antrieb moderner Windräder?
Die Rotorblätter sind aerodynamisch geformt wie Flugzeugflügel. Wenn Wind darüber streicht, entsteht Auftrieb – der Rotor beginnt sich zu drehen. Die Bewegungsenergie wird an die Nabe übertragen und gelangt über die Hauptwelle in die Gondel.
Bei modernen Onshore-Anlagen sind die Rotorblätter zwischen 60 und 90 Metern lang, Das größte bisher gefertigte Rotorblatt erreicht sogar eine Länge von 130 Metern. Je nach Größe wiegt ein einzelnes Blatt 15 bis 25 Tonnen.
Der Rotordurchmesser moderner Windräder liegt bei 120 bis 160 Metern. Durch diese enorme Spannweite fangen sie selbst schwachen Wind effizient ein und sorgen so für eine gleichmäßige Energieausbeute.
Die Funktionsweise von Windrädern zeigt, wie die Bewegungsenergie in Strom umgewandelt wird.

Die Gondel – das technische Herzstück der Anlage
In der Gondel befindet sich das Zentrum der Energieerzeugung. Über die Hauptwelle wird die Drehbewegung des Rotors auf den Generator übertragen. Ein Getriebe passt dabei die Drehzahl an die Anforderungen des Generators an.
Ein automatischer Yaw-Antrieb richtet die Gondel nach der Windrichtung aus. Gleichzeitig reguliert das Pitch-System den Anstellwinkel der Rotorblätter, um den Ertrag zu optimieren und Überlastungen zu verhindern.
Moderne Anlagen verfügen über umfangreiche Sensorik: Sie überwachen Schwingungen, Windgeschwindigkeit und Temperatur. So kann die Anlage bei Sturm oder Wartung sicher heruntergefahren werden.
Wie Generator, Steuerung und Sicherheitsmechanismen im Detail zusammenspielen, lässt sich im Inneren eines Windrads nachvollziehen.
Wie groß und schwer ist ein Windrad?
Ein Windrad ist ein echtes Schwergewicht:
- Rotor (mit Blättern und Nabe): ca. 100–200 t
- Gondel: 50–100 t
- Turm: 200–300 t
- Fundament: bis zu 1.000 t
Insgesamt wiegt eine moderne Onshore-Anlage oft über 1.500 Tonnen – und bleibt dennoch elegant und filigran im Erscheinungsbild.
Aufbau und Montage – so entsteht ein Windrad vor Ort
Bevor ein Windrad Strom erzeugen kann, wird es in mehreren präzise geplanten Schritten errichtet. Zunächst wird das Fundament vorbereitet und gegossen – eine massive Stahlbetonplatte, die mehrere hundert Tonnen wiegen kann. Nach einer Aushärtungszeit von mehreren Wochen folgt der eigentliche Aufbau:
Spezialisierte Teams montieren die Turmsegmente nacheinander mithilfe von Großkränen. Anschließend wird die Gondel aufgesetzt und mit dem Turm verbunden. Zum Schluss werden die Rotorblätter einzeln montiert oder – je nach Anlagentyp – als vormontierte Einheit angebracht.
Der gesamte Aufbau einer modernen Windkraftanlage dauert, abhängig von Größe, Standort und Wetter, meist nur wenige Wochen. Präzision ist dabei entscheidend: Schon kleinste Abweichungen in der Ausrichtung könnten später die Effizienz beeinträchtigen.
Vom Wind zum Strom – das harmonische Zusammenspiel der Technik
Alle Bestandteile – vom Fundament bis zu den Rotorblättern – sind exakt aufeinander abgestimmt. Der Turm trägt, die Gondel steuert, die Blätter fangen Energie ein. Das Zusammenspiel aus Mechanik, Aerodynamik und digitaler Steuerung sorgt dafür, dass ein Windrad dauerhaft effizient, leise und umweltfreundlich arbeitet.